Jugendpolitik
Wir Falken
als Zusammenschluss junger Menschen werden laut für unsere Interessen, mischen uns ein in Politik und Gesellschaft und bilden uns
und andere zu kritischen Menschen.
Werte
Eine solidarische Gesellschaft, ein schönes Leben für alle
Menschen, Mitbestimmung und Selbstbestimmung, die Anerkennung von Kindern und Jugendlichen als eigenständige gesellschaftliche Subjekte, die Berücksichtigung von Meinungen, Wünschen und
Bedürfnissen von Kindern und Jugendlichen, die Aufrechterhaltung von selbstbestimmten Räumen gut finanzierte Jugendarbeit, Jugendverbandsarbeit und vieles mehr, sind für uns Maßgabe einer
einmischenden und guten Jugendpolitik!
Jugendpolitik im Bundesverband:
Mitgliedschaft
Die Falken sind Mitglied in folgen Zusammenschlüssen und Netzwerken:
Zum Jugendtag 2020: Jugend braucht auch in Zeiten von Corona soziale Kontakte und Freiräume zur Gestaltung
Die öffentliche Debatte zielt darauf ab, möglichst reibungslos funktionierende kapitalistische Prozesse - die vorher schon nicht gut funktionierten - zu gewährleisten. Dabei wird sich vor allem
darauf konzentriert, Kinder und Jugendliche wieder in die öffentlichen Verwahranstalten Schule & Kindergarten zu bekommen, damit die Eltern und das Wirtschaftsleben nicht gestört
werden.
In der öffentliche Debatte kommen Kinder und insbesondere Jugendliche meist nur als Störfaktoren vor. Dabei werden die spezifischen Entwicklungsziele und -aufgaben von Jugendlichen verleugnet und
als blanker Hedonismus abgestempelt. Jugendliche halten aber - zu Recht - diese Friedhofsruhe aktuell nicht aus. Sie brauchen Aktivität und vor allem menschlichen Kontakt, da sie (noch) nicht den
Schutzraum der eigenen Wohnung haben. So werden weitestgehend die Interessen von Kindern & Jugendlichen missachtet und eine Mitbestimmung in für sie zentralen Belangen verunmöglicht.
Hinzukommt, dass die Räume für Kinder und Jugendliche immer enger werden und Freizeit immer mehr mit dem Ausgeben von Geld gekoppelt ist. Einrichtungen, die Jugendlichen Räume bereitstellen, ohne
dass diese (direkt) dafür etwas zahlen müssen, werden all zu häufig als angeblich "freiwillige" Ausgaben anderen Interessen hinten an gestellt. Vielerorts führt dies zu Kürzungen, stagnierenden
Fördermengen trotz steigender Kosten und dadurch zu Einrichtungsschließungen, Personalabbau, steigendem Bedarf an Drittmitteln und der teilweise massiven Übernahme von weiterhin zu erfüllenden
Aufgaben durch ehrenamtliches Engagement. Jugendliche haben kaum noch Möglichkeiten außerschulische Bildungsmöglichkeiten und Freizeitangebote wahrzunehmen ohne dafür ihre oftmals geringen
finanziellen Mittel zu verwenden. Zusätzlich erschwert die Erreichbarkeit der Einrichtungen, vor allem in ländlichen Regionen, die Nutzung dieser Freiräume.
Aber statt sich den realen Problematiken zu stellen, versuchen es Erwachsene wieder mit Verboten und scharfen Strafandrohungen und so Jugendlichen in autoritärer Weise zu zeigen, dass ihre
Interessen keine Rolle spielen. Dass dabei ein erneutes Zurückwerfen auf das eigene Heim bis zum Ende der Pandemie in unbestimmter Zeit für viele junge Menschen, nicht nur solche aus schwierigen
Verhältnissen, mit schweren psychische Folgen einhergeht, wird dabei konsequent ignoriert.
In der aktuellen Situation erleben wir, wie die wichtige Funktion von Jugendverbänden als Ermöglicher von Freiräumen, sowie der Vermittlung von Interessen junger Menschen gegenüber der
erwachsenen Gesellschaft erschwert werden. Da Politik und Verwaltung Jugendarbeit als eine Art "Luxus" ansehen, sind hygienische Anforderungen und Schutzmaßnahmen sehr viel umfangreicher und
machen auf Grund des sowieso schon geringen Budgets die Umsetzung häufig unmöglich.
Auch im Blick auf den baldigen Schulbeginn gibt es für viele Schüler*innen viele Unklarheiten hinsichtlich der Umsetzung der Schutzmaßnahmen. Daher müssen Schüler*innen und ihre Vertreter*innen
mit in die Planung mit einbezogen werden. Familien mit schlechter digitaler Ausstattung müssen unbürokratische Unterstützung bekommen. In Zeiten von Corona soll es auch eine Auswahl an
zugänglichen, sicheren und kostengünstigen Freizeitangeboten geben, um den Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, ihre Freizeit frei zu gestalten und sich auch außerhalb des digitalen Raums zu
bilden. Zu viel digitale Präsenz kann zu digitalen Problemen führen.
Unsere Forderungen sind deshalb:
* Schaffung von deutlich mehr Flächen und Räumen für Jugendliche; als Maß sollte gelten, dass der Raum für mindestens 20% der Jugendlichen in der jeweiligen Stadt oder im jeweiligen Landkreis
ausreicht - auch unter den verschärften Bedingungen der aktuellen Pandemie. Die Erreichbarkeit für junge Menschen spielt dabei eine zentrale Rolle.
* Ein deutlicher Aufwuchs der Fördermittel für die Jugendarbeit, zur besseren Finanzierung der pädagogischen Mitarbeiter*innen und der anfallenden Kosten der Einrichtungen, sowie zur langjährigen
Finanzierungssicherheit.
* Die feste Integration von Räumen in die langjährige Stadt- und Gemeindeplanung, die Jugendliche ohne eigene finanziellen Aufwand nutzen können.
Junge Menschen können die Zukunft einer friedlichen, gerechten und nachhaltigen Gesellschaft der Zukunft sein - macht sie nicht kaputt. Ermöglicht ihnen Freiräume und schafft Zukunft!